Mitglieder Fragen - Unbekannter Nr. 3 antwortet! - Nichts als die(wirkliche) Wahrheit!

Alles rund um die Person Dieter Bohlen.
DietmarKohlen
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MW37 hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 00:39 Cool, dass du geantwortet hast, Dietmar!
Über viele Dinge hat hier bei einigen Threads ein gewisser "studiobohlen" was geschrieben. Muss ein Insider von damals sein (wahrscheinlich nicht Luis), der hier auf englisch was über ein paar Vorgänge geschrieben hat, was für mich absolut plausibel klingt. Auch zu Harrison, Applegate und Luis.
[....]
Hi, die Geschichten mit Harrison und Applegate kenne ich - und habe mir da mein eigenes Urteil gebildet, welches ich hier bereits niedergeschrieben habe ;)
MW37 hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 00:39 Und ja, offensichtlich kann man einen Welthit mit billigstem Englisch schreiben. Man darf halt nicht vergessen, dass der Großteil der Welt immer noch KEIN Englisch spricht (Zitat Thomas A.) Natürlich kann Dieter nicht gut englisch, vielleicht war die Einfachheit der Texte aber auch gerade ein Erfolgsfaktor?
Da magst du vielleicht Recht haben. Es braucht wirklich keine komplexen Texte um einen Hit zu landen, wenn der Rest einfach gut ist. Das war bei MT auf jeden Fall gegeben.
MW37 hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 00:39 Was die Arrangements betrifft, für die war wahrscheinlich in der Tat überwiegend nicht Dieter verantwortlich. Trotzdem war es einfach nicht üblich, diese Leute auch zu erwähnen. Ich bin zwar auch kein Experte, aber Ralf Stemmann würde man heute sicherlich als Co-Produzenten erwähnen. Aber Arrangements waren damals nicht das große Ding, das merkt man auch an dem Insider-Interview. Die mussten halt gemacht werden, manchmal auch von irgendwelchen "Sklaven-Praktikanten".
Warum wird hier neulich von irgendwelchen "Praktikanten" im Zusammenhang mit den Arrangements gesprochen? :lol:

Ich bin mir unsicher ob ein Praktikant auf die Idee kommt einen Bass durch einen Flanger zu ziehen (YMHYMS) oder mehrere Synthesizer geschickt zu layern damit es fetter klingt. Die Flöte aus "Cheri Cheri Lady" ist auch eine Zusammensetzung aus mehreren Instrumenten. Würde ein Praktikant darauf kommen? Ich weiß nicht.

Also ich finde bereits YMHYMS ist durchaus sehr komplex aufgebaut und alles andere als „Praktikantenarbeit“, siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=ResrN1pcTlM
MW37 hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 00:39 Luis wurde Dieter bei den ersten Alben nur als rein TECHNISCHER Toningenieur zur Seite gestellt und ist erst im Laufe der Jahre in die Rolle eines Produzenten hineingewachsen, hat da diesbezüglich angeblich auch noch mal einen Kurs besucht. Deshalb auch erst seine Erwähnung ab dem 4. Album.
Wer war denn sonst für den typischen Synthpop-Sound ab 1984 verantwortlich, wenn Luis zuerst "nur" technischer Toningenieur war? Wieder ein Praktikant? :lol: Ist es denn Zufall, dass dieser Sound entstanden ist nachdem Dieter und Luis sich 1984 kennengelernt haben? ;)

Nun weiß ich leider nicht, wann und wie Ralf Stemmann ins Team gekommen ist. Er könnte auch dafür verantwortlich sein.

Vor der offiziellen Erwähnung als Co-Producer gab es jedenfalls immer kleine Danksagungen an Luis, die irgendwo auf den Platten, auf dem Cover oder Booklet untergebracht waren ("special thanks to...").

Ob das jetzt daran lag, dass er sich gut mit den Bandmaschinen auskannte oder ob er diese Danksagung auf Grund einer anderen Rolle erhalten hat lässt sich nicht eindeutig zuordnen. Wie so oft kann man hier nur vermuten. Meine Tendenz geht zu einer stärkeren Involvierung von Luis als "nur" technischer Toningeneur.
MW37 hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 00:39 Welchen Anteil Dieter tatsächlich im Studio hatte, darüber bin ich auch unschlüssig.
Wir werden es niemals zu 100% aufklären können.
MW37 hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 00:39 Immer da gewesen sein wird er ganz sicher nicht. Aber ein "Musikproduzent" kann so vieles sein, auch damals schon.
Natürlich ist „Musikproduzent“ ein sehr dehnbarer Begriff und kann auf vielfältige Weise interpretiert werden.
MW37 hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 00:39 Und die Sachen "vorproduziert" im Sinne von den Stil und wesentliche Elemente der Songs vorgegeben hatte er ja.
Richtig.
MW37 hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 00:39 Was den Ablauf angeht, da vermute ich, dass Dieter auf den Demos meistens nur erste Textentwürfe festgehalten hatte und den Text später fertiggeschrieben hat.
Könnte durchaus so gewesen sein.
MW37 hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 00:39 Dieter hat halt viele sehr gute Melodien geschrieben. Die Fähigkeit dazu hat er sich auf der Grundlage von Talent erarbeitet. Ohne Dieters geniale Melodien wäre doch alles nicht mal ansatzweise so erfolgreich geworden. Dieter war das Genie, die anderen waren nur gute Handwerker. Und sollte nicht das Genie das meiste vom Kuchen abbekommen?
Ja, Dieter hat sich viele gute Melodien und Lieder ausgedacht. Natürlich steht ihm dafür auch die Anerkennung zu. Gar keine Frage. Ich würde nur gerne wissen was genau er außerdem gemacht hat.

Natürlich kann mir das alles eigentlich egal sein und ich könnte einfach nur die Musik genießen. Aber es macht mir Spaß mich darüber zu informieren, zu recherchieren und sich darüber auszutauschen.

Letztendlich bleibt einem ja nichts weiter übrig als sich anhand der Fakten und etwas Fantasie seine eigene Meinung über Dieters Arbeitsanteil zu bilden. Und da hinterfrage ich halt ganz stark.

Die tatsächlichen Umstände wird man - wie bereits erwähnt - sowieso niemals herausfinden…

Arnold hat hier ein Video von Lalo Titenkov verlinkt, wo dieser im Studio sitzt und ein Arrangement erarbeitet.

Warum gibt es solche Aufnahmen nicht von Dieter? Über 40 Jahre Karriere im Musikbusiness und keine Aufnahme wo er mal einen Synthesizer programmiert, Melodien einspielt, ein Arrangement erarbeitet. Ist das nicht ein wenig komisch? Das Maximum sind Aufnahmen wo er mal eine Taste drückt oder einen Regler schiebt. Wenn ich da falsch liegen sollte dann korrigiert mich gerne.

Mittlerweile habe ich eine bestimmte Vorstellung vom Ablauf im Studio:

Dieter sitzt neben Luis im Studio und gibt ihm „Arbeitsanweisungen“, so in etwa wie hier zu sehen bei Sekunde 10 und 11:
https://www.youtube.com/watch?v=VrCzyia4O8Y
Simon hat geschrieben: Do 12. Mai 2022, 08:57 Dass man sich Hilfe holt ist eine Stärke und hat nichts mit Schummeleien oder so zu tun.
Delegieren ist eine Stärke und ohne Dieter wäre NICHTS von alledem möglich gewesen und passiert.
Das stimmt, ohne Dieter würde es diese Lieder gar nicht geben. Sich Hilfe zu holen ist auch völlig legitim. Dagegen habe ich auch nichts gesagt ;)
Arnold hat geschrieben: Fr 13. Mai 2022, 22:01
DietmarKohlen hat geschrieben: Di 3. Mai 2022, 16:23 Ralf Stemmann (...) wusste welche Akkorde und Melodien sich gut anhören.
Die Akkorde wurden von den Demotapes übernommen und kaum verändert.

Worauf stützt sich deine Annahme? Hast du Zugang zu vollständigen Demotapes?

Ich kenne nur die Ausschnitte von den YouTube-Demos auf denen Dieter (meistens) die Falsetto-Parts der späteren Lieder singt. Zumindest für genau diese Abschnitte kann man sagen, dass die Akkorde fast 1:1 übernommen wurden.
Peter@SIB
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Es ist nicht verwerflich sich Hilfe zu holen , als Produzent , der eben delegiert, was im Gesamtpaket zu einem TOP Ergebnis führt.

Was aber verwerflich ist, Zitat Bohlen himself nicht "Ross und Reiter" zu benennen sondern sich irgendwo "mit fremden Federn" zu schmücken.

Für die breite Masse sind MT Bohlen und Anders.
Alle glauben , die beiden hätten alles allein gemacht.
Dass ein ganzes Team von Studiomusikerm dahinter steckt weiss ausser den harteingesottenen Fans kaum einer.
Emmi
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Hm. Wen interessiert denn, dass Mark Forster oder wie der heißt ständig behauptet, er mache alles selbst, und sogar in den Credits stehen die Texter etc.? Es hat auch niemanden interessiert, dass beim letzten MT Album die Chorsänger drin standen und Dieter trotzdem auf der Bühne "gesungen" hat. Es hat auch niemanden interessiert, dass Dieter auf Obsession den Chorsängern gedankt hat. Das alles ist halt üblich in der Branche. Anderswo auch. Wenn ein Buch rauskommt steht auch der Autor nur drauf und Ross und Reiter werden auch nicht oder selten genannt.
Verwerflich ist allerhöchstens, dass Dieter bei BS immer behauptete, alles live zu singen, mit hilfe eine High Pitch Generators oder so was.
Jack Goldbird
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Naja, Emmi, dass das alles NIEMANDEN interessiert, stimmt nicht. Mich interessiert immer, wer alles an einer Produktion mitgewirkt hat, und andere hier auch.

Ich denke, Dieters Anteil ist über die Jahre kleiner geworden, in den 80ern und bis Mitte der 90er war er noch deutlich größer als in den 2000er Jahren.

Man nehme nur mal das erste Beatrice Egli Album mit Dieter:

Produziert von Dieter Bohlen
Co-Produziert und gemischt von Jeo
Vocalaufnahmen/Coaching: Joachim Wolf
Arrangements, Instrumente und Programming: Stefan Köhne
Aufgenommen von Stefan Köhne und Jörg Eberhardt

Sehr viel mehr aus Songauswahl, letztes Wort bei der Produktion, Vorgaben wie etwa die Produktion werden soll, bleibt da nicht wirklich für Dieter. Aber okay, das ist auch eine Aufgabe, so ist es nicht. Nur eben nicht die des Soundtüftlers im Studio.

Lustig ist, wenn sich die Credits bei manchen Alben unterscheiden, je nachdem wo man im Booklet liest.

Blue System - "Deja Vu":

Groß geschriebene Credits:
Produced and Arranged by Dieter Bohlen
Co-Producer: Luis Rodriguez

Im Booklet in Schriftgröße 2 gefühlt:
Arrangements: D. Bohlen, W. Becker, Luis Rodriguez,Thorsten Brötzmann.
DietmarKohlen
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Peter@SIB hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 00:14 Es ist nicht verwerflich sich Hilfe zu holen , als Produzent , der eben delegiert, was im Gesamtpaket zu einem TOP Ergebnis führt.

Was aber verwerflich ist, Zitat Bohlen himself nicht "Ross und Reiter" zu benennen sondern sich irgendwo "mit fremden Federn" zu schmücken.
Wenn damit sein Auftreten in den Medien gemeint ist ("Ross und Reiter" nicht zu benennen), dann trifft das zu.
Auch beim Großteil der musikalischen Werke werden "Ross und Reiter" nicht genannt.

Beim BS Album "Deja Vu" (1991) jedoch wird in den Credits so ziemlich jeder genannt. Hier gab es also tatsächlich Ausnahmen ;)
Emmi hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 05:53 Hm. Wen interessiert denn, dass Mark Forster oder wie der heißt ständig behauptet, er mache alles selbst, und sogar in den Credits stehen die Texter etc.? Es hat auch niemanden interessiert, dass beim letzten MT Album die Chorsänger drin standen und Dieter trotzdem auf der Bühne "gesungen" hat. Es hat auch niemanden interessiert, dass Dieter auf Obsession den Chorsängern gedankt hat. Das alles ist halt üblich in der Branche. Anderswo auch.
Ein Mark Forster präsentiert sich aber nicht als Poptitan in der Öffentlichkeit und prahlt mit seinen goldenen Platten ;) Wirklich sehr eigenartig, dass Bohlen bis heute damit durchkommt.

Vielleicht liegt es aber auch zum Großteil an dem, was Peter@SIB geschrieben hat:
Peter@SIB hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 00:14 Für die breite Masse sind MT Bohlen und Anders.
Alle glauben , die beiden hätten alles allein gemacht.
Dass ein ganzes Team von Studiomusikerm dahinter steckt weiss ausser den harteingesottenen Fans kaum einer.
Du hast es damit auf den Punkt gebracht. Wirklich krass, dass sich dieses "Märchen" über Jahrzehnte etabliert hat.

Ich finde auch den Wikipedia Artikel sehr irreführend.

Dort steht als erster Satz:
Modern Talking war ein deutsches Popmusik-Duo, bestehend aus Thomas Anders und Dieter Bohlen
Meiner Meinung nach müsste es heißen:
Modern Talking war ein Musikprojekt bestehend aus mehreren Produzenten, Studiomusikern und Sängern, welches in der Öffentlichkeit von den am Projekt beteiligten Personen Thomas Anders (Hauptgesang) und Dieter Bohlen (Produzent und Begleitgesang) repräsentiert wurde.
Simon
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Mein Gott, komm mal runter Dietmar.
LG aus dem Nordwesten !!
Markus
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DietmarKohlen hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 10:08
Ich finde auch den Wikipedia Artikel sehr irreführend.

Dort steht als erster Satz:
Modern Talking war ein deutsches Popmusik-Duo, bestehend aus Thomas Anders und Dieter Bohlen
Meiner Meinung nach müsste es heißen:
Modern Talking war ein Musikprojekt bestehend aus mehreren Produzenten, Studiomusikern und Sängern, welches in der Öffentlichkeit von den am Projekt beteiligten Personen Thomas Anders (Hauptgesang) und Dieter Bohlen (Produzent und Begleitgesang) repräsentiert wurde.
warum? Modern Talking sind per Definition nur Dieter und Thomas (als Firma und "Band"). Es ist unbestritten, dass weitere wechselnde Musiker, Sänger und Arrangeure beteiligt sind und waren, wie bei jeder anderen Produktion auch. Wenn du meietwegen bei einem Beatles-Album an den Reglern gesessen hast oder ein Arrangement ergänzt hast, bist du doch auch nicht plötzlich deswegen Teil der "Fab 4" :D
Emmi
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DietmarKohlen hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 10:08
Peter@SIB hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 00:14 Es ist nicht verwerflich sich Hilfe zu holen , als Produzent , der eben delegiert, was im Gesamtpaket zu einem TOP Ergebnis führt.

Was aber verwerflich ist, Zitat Bohlen himself nicht "Ross und Reiter" zu benennen sondern sich irgendwo "mit fremden Federn" zu schmücken.
Wenn damit sein Auftreten in den Medien gemeint ist ("Ross und Reiter" nicht zu benennen), dann trifft das zu.
Auch beim Großteil der musikalischen Werke werden "Ross und Reiter" nicht genannt.

Beim BS Album "Deja Vu" (1991) jedoch wird in den Credits so ziemlich jeder genannt. Hier gab es also tatsächlich Ausnahmen ;)
Emmi hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 05:53 Hm. Wen interessiert denn, dass Mark Forster oder wie der heißt ständig behauptet, er mache alles selbst, und sogar in den Credits stehen die Texter etc.? Es hat auch niemanden interessiert, dass beim letzten MT Album die Chorsänger drin standen und Dieter trotzdem auf der Bühne "gesungen" hat. Es hat auch niemanden interessiert, dass Dieter auf Obsession den Chorsängern gedankt hat. Das alles ist halt üblich in der Branche. Anderswo auch.
Ein Mark Forster präsentiert sich aber nicht als Poptitan in der Öffentlichkeit und prahlt mit seinen goldenen Platten ;) Wirklich sehr eigenartig, dass Bohlen bis heute damit durchkommt.

Vielleicht liegt es aber auch zum Großteil an dem, was Peter@SIB geschrieben hat:
Peter@SIB hat geschrieben: Fr 20. Mai 2022, 00:14 Für die breite Masse sind MT Bohlen und Anders.
Alle glauben , die beiden hätten alles allein gemacht.
Dass ein ganzes Team von Studiomusikerm dahinter steckt weiss ausser den harteingesottenen Fans kaum einer.
Du hast es damit auf den Punkt gebracht. Wirklich krass, dass sich dieses "Märchen" über Jahrzehnte etabliert hat.

Ich finde auch den Wikipedia Artikel sehr irreführend.

Dort steht als erster Satz:
Modern Talking war ein deutsches Popmusik-Duo, bestehend aus Thomas Anders und Dieter Bohlen
Meiner Meinung nach müsste es heißen:
Modern Talking war ein Musikprojekt bestehend aus mehreren Produzenten, Studiomusikern und Sängern, welches in der Öffentlichkeit von den am Projekt beteiligten Personen Thomas Anders (Hauptgesang) und Dieter Bohlen (Produzent und Begleitgesang) repräsentiert wurde.
Das ist Quatsch. Modern Talking ist eine Firma, ein Unternehmen, und besteht eben offiziell aus beiden. Beide sind zu 50 prozent beteiligt und haben die Nutzungsrechte der Songs an die Plattenfirma übertragen. Und nur weil sie Studiomusiker, Techniker, Bandmitglieder beauftragen und bezahlen, heißt das eben nicht, dass diese dann Teil des Unternehmens sind. Ein Autor, der einen Co-Autor beauftragt und nicht namentlich nennt, ist nach außen hin ganz normal und legal dennoch weiter der alleinige Autor des Buches.
Peter@SIB
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Wie Jack schrieb, mich interessiert wer genau und zu welchem Anteil an einer Produktion beteiligt ist.
Und ich kenne genug Alben wo in den Credits "überspitzt" steht wie der Pförtner hiess oder der Hersteller des Drehstuhlls auf dem der Produzent saß.
MW37
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Registriert: Mi 23. Feb 2022, 18:43

Vielen Dank für eure Beiträge, ich finde es wirklich schön, dass es Leute gibt, die sich so intensiv damit auseinandersetzen.

Ich fasse mal einige hier angesprochene Aspekte zusammen: Das mit den Praktikanten habe ich hierher: https://www.musiker-online.com/wp-conte ... in0209.pdf (Seite 18-20). Das hatte irgendjemand hier im Forum schon mal gepostet. Da bin ich aber auch unschlüssig, was nun ein Arrangement damals bedeutet hat. Waren es nur die Stimmen und Akkordpatterns für die einzelnen Parts oder schon das gesamte Playback, wie es später klang? Wahrscheinlich irgendwas dazwischen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es folgendermaßen war und, wie es ja auch in dem Insider-Interview beschrieben wurde: Ausgehend von Dieters Demos hat irgendjemand (und das konnte bestimmt auch mal ein Praktikant sein, denn irgendwo muss man sowas ja auch lernen) noch mal ein besseres Demo gemacht, das er dann auf 24 Spuren bei Luis im Studio 33 abgeliefert hat. Die einzelnen Stimmen waren also schon da, vielleicht inkl. grober Soundvorgaben. Die konkreten Layerings und Effekte, die es dann richtig fett machen, wurden dann aber sicherlich vor allem von Luis gemacht, vielleicht mit Unterstützung von Dieter, der mal hier und da Ideen oder Änderungswünsche eingebracht hat, so, wie er es eben konnte. Und vielleicht auch Ralf, der sich ja gerade mit Synthesizerprogrammierung sehr gut auskannte. Hab mal irgendwo gelesen, dass es u. a. seine Aufgabe war, mit dem PPG Wavesystem neue, in Pop-Produktionen einsetzbare Sounds zu programmieren. Also hatte er bestimmt auch einen großen Anteil. Und so haben sich alle gut ergänzt.

Zu Luis' Rolle und Bezeichnungen: Es ist so mein Gefühl, dass damals im Booklet, wenn überhaupt, die Leute mit ihren Rollen benannt wurden, die sie hatten, bevor die Produktion begann. Luis' offizielle Aufgabe war bei den ersten 3 Alben die eines technischen Toningenieurs. Ob er dann im Endeffekt den Sound oder die Arrangements gemacht hat, war nicht wichtig. Es wurde vorher so festgelegt und deshalb auch so ins Booklet eingetragen. Deshalb vielleicht auch die Danksagungen, weil er eben doch mehr gemacht hat als "nur" die Bandmaschinen und das Mischpult zu bedienen. Erst ab dem 4. Album ist er dann mit einer anderen Rolle in die Produktion reingegangen. Hat ja, laut studiobohlen, auch noch mal irgendnen Kurs in der Richtung gemacht.

Warum es die von dir angesprochenen Aufnahmen von Dieter nicht gibt, ist ganz einfach: Er hat es wahrscheinlich tatsächlich nie gemacht. Was ja auch vom anonymen Insider aus dem Musiker-Magazin bestätigt wurde.
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